Die Erschließung des geplanten Neubaus erfolgt über den bestehenden Kindergarten-Haupteingang und weiter über die aktuelle Personalgarderobe. Die Fläche der bestehenden Garderobe wird mittels großzügiger Wandöffnung dem Zubau zugeschlagen und bildet so den neuen zentralen Garderobenraum für die 4. Gruppe. Über diesen werden der neue, nach Süd zum Stiftspark hin orientierte Gruppenraum, der Sanitärraum, das Lager und die Verbindungsstiege zur TBE erschlossen.
Die Belichtung und Belüftung der neuen Garderobe und des Sanitärraumes erfolgen über einen kleinen, innenliegenden, vollständig verglasten Lichthof. Dieser gewährleistet zusätzlich auch weiterhin die Belichtung und Belüftung des bestehenden Sanitärraumes im Bestand, sowie die Entwässerung des Bestandsdaches.
Dem Sanitärraum vorgelagert bietet sich die Möglichkeit eines direkten Gartenzugangs mit Garderobe für Stiefel und Matschhosen. Alternativ könnte der Zugang auch über den Gruppenraum erfolgen.
Der Entfall der aktuellen Personalgarderobe wird durch eine Erweiterung des bestehenden Personalaufenthalts samt zugehöriger neuer, größerer Personalgarderobe (mehr Personal) kompensiert. Dem neuen Aufenthaltsraum ist eine kleine Terrasse vorgelagert, welche die Aufenthaltsqualität für die Mitarbeiter wesentlich steigert. Die Belichtung innenliegender Räume erfolgt über Lichtkuppeln im Flachdach.
Der Wegfall einiger kleiner Fenster des bestehenden Gruppenraumes im Bereich der Spielecke könnte durch eine Belichtungsfläche im Dach ersetzt werden.
Im denkmalgeschützten Gebäude Klosterrotte 4 stehen im südlichen Bereich des Erdgeschoßes zwei große Gewölberäume zur Verfügung. Der Innenliegende der beiden wird durch eine Trennwand geteilt. Jeder dieser Räume weist eine Verbindungstüre zum zentralen Stiegenhaus auf. Über dieses werden die Kleinkinder künftig in die TBE gebracht.
Der gartenseitige Raum bietet ideale Voraussetzungen für eine zentrale Garderobe bzw. den Empfang, von wo aus wesentliche Räumlichkeiten der TBE erschlossen werden. Hier besteht auch die optimale Möglichkeit, die gewünschte Verbindung zum Kindergarten herzustellen.
Im Bereich der bestehenden Trennwand werden ein Sanitärraum, eine Teeküche und ein Personal-WC angeordnet, wodurch eventuell bestehende Ver- und Entsorgungsleitungen genutzt werden könnten.
Der hofseitige, desolate WC-Anbau wird durch einen Neubau mit je einem WC im EG für die Physiotherapie und einem WC auf Niveau des Zwischenpodestes der Stiege ins OG ersetzt. In diesen wird auch der neue Verbindungstrakt zum Kindergarten integriert und teilt den Hof auf Höhe des Hauszugangs. Dadurch entsteht ein kleiner geschlossener Innenhof (Garten) für die TBE, der über eine großzügig öffenbare Glasfront erschlossen und belichtet wird. Die offene Glasfront bietet die Möglichkeit unter Dach „im Freien“ zu sitzen.
Um die bestehenden denkmalgeschützten Räumlichkeiten für die TBE nutzbar zu machen, müssen diese einer umfassenden Sanierung unterzogen werden. Dies bedeutet:
Der neue Gruppenraum nimmt die letzte Kindergartenerweiterung in Form und Materialität auf, wodurch die Einheit des Ensembles betont wird. Der klare Baukörper des Gruppenraumes mit seinem steilen Satteldach ohne Dachüberstand entspricht so auch der historischen gebauten Umgebung, ist auf das Notwendigste reduziert und interpretiert die Bautradition in moderner Weise.
Kein Dachüberstand kommt auch der Situierung des Gruppenraumes an der künftigen Grundgrenze entgegen, da Wände dort als Brandwände ausgeführt und bis zur Dacheindeckung geführt werden müssen. Gleichzeitig wird der geforderte Lichteinfall auf die um zwei Meter tiefer liegenden Bestandsfenster des denkmalgeschützten Nachbargebäudes gewährleistet.
Alle übrigen Räumlichkeiten werden von einem Flachdach überspannt. Dieses ordnet sich unaufgeregt den Hauptdächern unter, gibt zwischen den Baukörpern den Blick auf den Himmel frei und bietet einen technisch einfachen Anschluss an das Bestandsgebäude.
Die großzügige Giebelverglasung des Gruppenraumes ermöglicht von jeder Stelle des Raumes den Blick auf den schönen Stiftspark und leitet die Sonne tief in das Gebäude. Über die nördliche Giebelverglasung kann man vom Garten aus durch das Gebäude den Horizont sehen. Fix montierte Sonnenschutzlamellen schützen im Sommer vor Überhitzung und sorgen für aufregende Lichteffekte.
Der Lichthof im Bereich der neuen Garderobe bringt unerwartet Licht und Frischluft in das Innere und gewährt spannende Blickbeziehungen.
An der Grundgrenze werden aufgrund der geforderten brandbeständigen Ausführung gedämmte Ziegelwände mit einer nicht brennbaren Blechbahnen-Fassade ausgeführt. Alle übrigen Wände werden in Holzriegelbauweise errichtet und mit Gips- bzw. Massivholzplatten beplankt. Über dem Gruppenraum wird ein sichtbarer Holzdachstuhl mit hölzernen Zugverbindungen aufgesetzt. Alle übrigen Räumlichkeiten werden mittels Brettsperrholzplatten (BSP), teilweise in Sichtqualität überspannt.
Sonnenschutzlamellen vor der Fixverglasung und bunte Senkrechtmarkisen schützen vor Überhitzung durch direkte Sonneneinstrahlung.